Für die Casino-Betreiber in Österreich steht viel auf dem Spiel und so ist es kein Wunder, dass in der Branche die Nerven blank liegen. Zu ersten Mal werden von dem Finanzministerium Neu-Konzessionen vergeben für Voll-Kasino-Spielstätten, die mit dem traditionellen Croupier-Spiel aufwarten dürfen an Tischen sowie an den Automaten. Die Ausschreibung für das „Finale“ läuft, denn ab dem 01. Juli sollen die Lizenzen bereits gültig sein. Für die vier Bewerber: Casinos Austria, Novomatic, Crand Casino Wien und Casino Flamingo steht einiges auf dem Spiel, und das nicht nur in Bezug auf das Prestige, sondern auch aufgrund der hohen Einsätze. Vergeben werden zwei regional eingeschränkte Lizenzen in Wien und eine in Niederösterreich. Was die Novomatic angeht, so dürfte diesem Anbieter bereits eine Lizenz sicher sein, denn für die Wien-Nordost-Region, welche den Prater umfasst, hat keiner der Konkurrenten ein Angebot abgegeben.

Es ist und bleibt spannend

Bei der zweiten Lizenz wird es schon spannender, denn bei dieser handelt es sich um den Ring außerhalb der Innenstadt. Die Innenstadt selbst bleibt in der Hand des Casinos Austria, wo es in der Kärntner Straße den „Cercle“ betreibt. Doch die neue Konkurrenz steht bereits in den Startlöchern, wobei es sich um das „Casino Flamingo“ handelt, das sich im Hotel InterContinental befindet, und das „Grand Casino” im Palais Schwarzenberg. Diese beiden könnten dem Platzhirsch „Cercle“ das Leben schwer machen und ihm einiges an Einnahmen streitig machen. Doch nicht nur der Wettbewerb ist eine große Sorge, die dem Casag-Chef Karl Stoss das Leben schwermacht, sondern auch das einstmals lukrative Auslandsgeschäft. Denn hier hat die Casag-Gruppe wenig Glück. Denn als es so schien, dass die Sanierung Erfolg haben würde, wurde den Casinos Austria International von der argentinischen Regierung die Lizenz Ende 2013 entzogen. Hier liegt der Abschreibungsbedarf bei 45 Millionen Euro.

Der Casino Austria AG wird das Leben schwer

Zu der Konkurrenz und der verlorenen Konzession kommt jetzt wohl auch noch, dass Stoss bald den Drittel-Aktionär Münze Österreich, eine Tochtergesellschaft der Nationalbank, verlieren wird. Der Münze-Anteil soll auf Wunsch von VP-Chef Michael Spindelegger in eine Staatsholding eingebracht werden, vermutlich aufgrund dessen, dass er sich immer wieder Späße hatte gefallen lassen müssen über diese unübliche Glücksspielbeteiligung. Sicherlich wird nichts verschenkt, so darf man abwarten, für welchen Betrag die Beteiligung den Besitzer wechselt. Moment punktet die Casag in ihrer Bilanz nur aufgrund der Lotterie-Tochter. Zu all dem gesellt sich noch die drohende Anbindung an das BRZ, wobei ein System verordnet werden soll, das angeblich nur in den Automaten der Novomatic installiert werden kann.

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