Die Spielbank Berlin hat Anfang 2014 im Zuge einer anonymen Befragung bereits über 270 Besucher interviewt. Ziel dieser Befragung ist die Wahrnehmung und Inanspruchnahme der Spielerschutzmaßnahmen. Bei dieser Gastbefragung handelte es sich um eine Folgeerhebung aus dem Jahr 2010, als erstmalig eine anonyme Befragung stattfand.
Ein Sozialkonzept muss ständig dazu lernen!
Mit dieser anonymen Gastbefragung von über 270 Gästen der Spielbank Berlin ist es erstmalig möglich, Zahlen zu vergleichen und den Effekt der Spielerschutzmaßnahmen der letzten vier Jahre zu dokumentieren. Das Projekt wird vom Kompetenzzentrum Verhaltenssucht an der Klinik und Poliklinik für psychosomatische Medizin der Universitätsmedizin Mainz wissenschaftlich begleitet. Die Spielbank Berlin hat das Ziel, in regelmäßigen Abständen die Spielerschutzmaßnahmen zu überprüfen und die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, weiter zu entwickeln. Bei allen Präventions- und Interventionsstrategien von der Seite des Anbieters steht vor allem die Akzeptanz der Spielermaßnahmen vonseiten der Gäste der Spielbank Berlin im Mittelpunkt.
Integraler Bestandteil des Sozialkonzepts: Mitarbeiterschulung
Das Ergebnis der Befragung der Gäste 2010 zeigte beispielsweise auf, dass der ausgelegte Flyer zum Thema „Pathologisches Glücksspiel“ nur von 43% der befragten Gäste zur Kenntnis genommen wurde. Das hat dazu geführt, dass man sich kritisch mit diesem auseinandersetzte und das Material grundlegend überarbeitete. Heute ist der Flyer in sechs Sprachen verfügbar und des Weiteren liegen Informationsbroschüren zur Selbst- und Fremdsperre inklusive Antragsformular ebenso aus. Außerdem sind Infokarten mit den Kontaktdaten von Suchthilfeeinrichtungen ausgelegt. Ob sich durch diese Maßnahmen die Wahrnehmung sowie die Inanspruchnahme im Gegensatz zu 2010 verbessert hat, wird die diesjährige Gastbefragung ergeben. Die Spielbank Berlin führt aufgrund der fortlaufenden Beurteilung seit 2009 regelmäßige Mitarbeiterschulungen durch. Dabei handelt es sich um einen integralen Bestandteil des gesamten Konzeptes. Der Wissensstand sowie die Handlungskompetenz der Mitarbeiter werden dabei mit Hilfe eines standarisierten Fragebogens erfasst. Sollten sich Defizite herausstellen, so werden diese in den nächsten Schulungen direkt aufgegriffen.
Routinedaten gesperrter Spieler werden automatisch erfasst
Neben der anonymen Befragung sowie den Mitarbeiterschulungen ist ebenso vorgesehen, problematische Spielteilnehmer in Zukunft frühzeitiger zu erkennen. Dazu werden bereits seit 2011 anonymisierte Routinedaten gesperrter Spieler der Berliner Spielbank systematisch erfasst. Diese Daten werden ausgewertet mit dem Ziel, die Verhaltensparameter zu identifizieren und letztendlich die problematischen Spieler wesentlich eher zu ermitteln. Derzeit ist eine Veröffentlichung der Daten in Vorbereitung.